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MontagsMutMacher | 15.08.2022

Liebe CVJM-Community!

Letzte Woche konntet ihr den ersten Teil meiner Kurzgeschichte hier im MontagsMutMacher lesen. Diesen Montag gibt es die Fortsetzung und ein grandioses Ende. ;)

Viel Freude beim Lesen wünscht
Euer Konstantin Stawenow

Phil 4,6 (Teil 2)

Der Wagen ist leer.

Aber stand hier nicht noch irgendwo ein zweiter? Nicht so schlimm, der findet sich noch, oder auch nicht. Was soll das denn alles, wohin soll ich denn jetzt. Die schauen mich doch gleich auch wieder blöd an, wenn ich mit meinem nun entleerten Wagen den Laden wieder verlasse und wegen dem zweiten bekomme ich bestimmt auch noch Ärger.

Eine Mutter schimpft mit ihrem vierjährigen Kind, weil es gerade versucht, sich in den Warenkorb, zwischen die Einkäufe zu setzen.

Wenn meiner jetzt leer ist, ist dort ja Platz für etwas anderes, etwas größeres als die vielen kleinen Dinge. Also steige ich ein, komme ins Rollen, nehme Fahrt auf. Das Ziel: der Ausgang.

Dumm geguckt wird immer, diesmal aber richtig. Es fühlt sich an wie Abheben, nur mitten im Leben, mitten durchs Leben. Es schafft Raum, die anderen Kunden stieben auseinander, die Kassiererin beugt sich nach vorne, die Sprinkleranlage geht an, irgendwas fliegt in die Luft, die Sirenen heulen. Ich bin draußen, mein Wägelchen rollt langsam die Hauptstraße entlang. Die Autos stehen still.

Keine realistische Vorstellung vom Leben? Eine einseitige Predigt? Alles ein erbaulicher, aber utopischer Traum? Ja, meinetwegen, aber ein schöner. Ein sehr schöner.

Klar ist auch mal Stau, Rush Hour und die Straße geht dann und wann bergauf. Musst du halt schieben. Aber passt schon und manchmal eben auch nicht. Und wenn das so ist, dann laufe nicht wieder zurück und suche den zweiten Korb, sondern schau nochmal auf den vor dir und überlege, was du an ihm hast.

Es ist genug? Ich soll jetzt nicht auch noch mit Bibelversen um mich werfen? Hast recht, einer reicht. Sorgt euch um nichts.

Challenge: Um welche Dinge sorge ich mich zu sehr? Wann darf ich Gott mehr Vertrauen schenken?

 

 

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MontagsMutMacher | 08.08.2022

Liebe CVJM-Community!

Diese Woche gibt es im MontagsMutMacher den ersten Teil einer Kurzgeschichte. Der zweite folgt nächsten Montag.

Bis dahin und viel Freude beim Lesen 
Euer Konstantin Stawenow 

Phil 4,6 (Teil 1)

Ich schaue auf meinen Zettel, alle Wörter auf ihm sind durchgestrichen. Ich bin einkaufen, mein Wagen ist schon längst voll. Trotzdem schiebe ihn noch durch die schmalen Gänge des Großmarkts. So sehr ich mich anstrenge hier etwas zu finden, sehe ich nichts, was ich jetzt noch gebrauchen könnte.

Bemerke erst jetzt an der Kasse, dass ich nur zu Fuß losgegangen bin. Ob aus Zufall, aus Fügung oder weil ich den Autoschlüssel nicht finden konnte, ist unwichtig. Ich kann nicht so viel tragen, muss aussortieren.

Die Leute schauen mich, nicht nur von der Seite, sondern aus allen Richtungen, doof an. Wundern sich wohl, warum ich aus der Warteschlange ausschere, um wieder hinter den Regalen zu verschwinden.

Wie ist der denn hier reingekommen: ein Fön? Von denen habe doch schon zwei, ach ja, war im Angebot. Vier Eimer purer Joghurt. Man weiß ja nie. Wieder ins Kühlfach, einer reicht bestimmt auch oder auch keiner.

Notizbücher mit Tierbabys auf dem Cover (Sechserpack), auch wieder weg. 2x Eier, auch Sechserpack, weg. Kabelbinder XXL, weg. Knuspermüsli, weg. Wanduhr, weg. Campingkocher, weg. Drei Antischuppenshampoos, weg. Russisch Brot, weg. Deutsches Bauernbrot, weg. Vollkornbrot- und brötchen, weg.  Nougatcroissants, weg. Grillbibel, weg. Lactosefreie Bio-H-Milch, weg.  Kalbsbraten, weg. Lammbraten, weg. Kreative Sonntagsgerichte für Singles, weg. Ausfahrbarer Sonnenschirm, weg. Ausfahrbarer Regenschirm, weg. Regenponcho, weg. CD - Regengeräusche aus dem Amazonasregenwald, weg. Klarspüler, weg. Spülmaschinentabs, weg. Indischer Teppich, weg. Panamahut, weg. Fliegenfänger, weg. Druckerpapier, weg. Buntstifte, weg. Feuermelder, weg. Alarmanlage, weg; weg, weg, weg. Der Wagen ist leer.

Fortsetzung folgt.

Challenge: Überlege dir, was du aussortieren solltest. Wie könnte die Geschichte weitergehen?

 

 

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MontagsMutMacher | 01.08.2022

Liebe CVJM-Community!

weißt du eigentlich noch, wie es war 13 zu werden?

Also ich habe nur noch wenig Erinnerungen daran, denn irgendwie möchte man sich nicht an den Beginn der Teenagerzeit erinnern. Irgendwie wurde damals alles komisch. Der Körper veränderte sich. Ständig schaute ich, ob ein Pickel irgendwo zu sehen ist oder ob meine Kleidung noch cool genug für diesen Tag heute ist. Die Eltern wurden nerviger und bei den eigenen Freunden veränderte sich auch sehr viel. Bin ich froh, dass diese Zeit ein Ende hatte.

Und heute? Heute darf ich den 13. Geburtstag meiner Tochter feiern. Was geht wohl in ihr alles ab? Die Hormone drehen durch und ihre Welt und der Blick darauf verändert sich. Es ist spannend für mich, da von außen Beobachterin und auch öfter mal Blitzableiter zu sein. 

Wie gut es da, dass es jemanden gibt, der beständig bleibt und diese Zeit mit durchträgt.

Gott wird in der Bibel beschrieben als jemand, der war, der ist und der sein wird. In meinem Leben hat sich seit meinem 13. Geburtstag sehr viel verändert. Nur wenig ist noch so, wie ich es damals erlebt habe. Das meiste hat sich deutlich verändert! Selbst meine Beziehung zu Gott ist nicht gleichgeblieben. Doch Gott ist immer noch derselbe. Das ist mir sehr hilfreich zu wissen und auch immer wieder zu erfahren, dass seine Existenz über alle Zeit Bestand hat. So sind die ersten Teenagerverzweiflungen nicht weniger dramatisch zu durchleben – aber später mit einem gesunden Abstand auch gut ertragbar. Diese Erkenntnis zu erleben, wünsche ich dir – nicht nur in Bezug auf das Teenageralter, sondern für diese Woche, in der du gerade steckst!

Einen genialen Start 
Nicole Fraaß

Challenge: An welches Erlebnis aus deinen Teenie-Tagen erinnerst du dich gerade? Teile es doch mal mit einer Freundin oder einem Freund.

 

 

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MontagsMutMacher | 25.07.2022

Liebe CVJM-Community!

Ein Psalm.

Wie ein Stück Blei liegt mir die Zunge im Mund. Werde ich nach dir gefragt, fliehe ich zuvor in den Wald, um mich mit dir abzusprechen.

In meinen Gehirngängen ist kein Raum dafür, zu viele Dinge stehen darin herum und meinen, unnötig Platz wegnehmen zu müssen. Das Treppenhaus ist eine Zumutung. Engel steigen hier ganz sicher nicht zur Erde herab.

Auch der Flur ist bestückt mit Kartons, hinter jedem könnte sich ein Monster verstecken, egal ob aus Staub oder Schleim, aus Hölle oder Flugzeugbauch.

Habe ich Fragen, falte ich die Hände, weißt du die Antwort, sagen sie. Doch wie soll ich die Hände falten, wann gen Himmel strecken, wenn die Finger an der Tastatur kleben, das Werkzeug noch in der Faust steckt?

Ich weiß, du kennst die, in welche ich mich verliebe und die, welche mich so verletzt haben, dass Vergebung noch ein paar Jahre braucht. Weil Haut nicht vergisst, diese Wunden nicht mehr heilen, die Narben der Vergangenheit auch die der Zukunft sein werden.

Du weißt, bei welchen Worten mir die Tränen in die Augen steigen und bei welchen Wut mich blind macht.

Es schenkt mir Trost, dass du meine Sätze kennst, bevor sie den Raum betreten, sei er aus Papier, Gipskarton oder Haut und Knorpel. Es ist gut, dass auch du ein Raum bist, auf einen Mieter wartest. Kost und Logie frei für unbegrenzte Zeit.

Ich hoffe, du weißt, mein Herz hat nur zwei Kammern. Das ist nicht viel, aber vielleicht wachsen sie mit der Zeit, wenn du einziehst, vielleicht mit dir.

In Liebe und Grüße

Euer Konstantin Stawenow

Challenge: Wann liegt dir die Zunge wie Blei im Mund? Schreib selbst einmal ein Gebet, einen Psalm auf.

 

 

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MontagsMutMacher | 18.07.2022

Liebe CVJM-Community!

Vor kurzem war ich mit meinem Rad unterwegs und habe spontan eine Besorgung gemacht. Dafür ließ ich mir einen Beutel mitgeben, den ich an meinen Fahrradlenker hing. Da er sehr lang war, bestand die Gefahr, dass er sich in meinen Speichen verfängt. Trotzdem entschloss ich mich zu fahren (statt zu schieben) und bat Gott, er möge mich bewahren. 
Zwei Minuten später legte ich eine Bruchlandung hin. Das Ergebnis war ein vorerst nicht mehr fahrtüchtiges Rad, dreckige Beine, verloren gegangene Zeit, anstehende Reparaturarbeiten und ein scheinbar nicht erhörtes Gebet. 
Wo steckt da der MutMacher? Der MutMacher steckt in all den Dingen, die ich in dem Moment erhalten habe: ich bin körperlich gänzlich unversehrt geblieben. Mein Rad musste zwar repariert werden, war aber nicht völlig dahin. Sofort nach meinem Sturz wurde ich von vier Passantinnen und Passanten angesprochen. Alle fragten mich mehrfach nach meinem Wohlbefinden, eine bot mir Pflaster an (die ich ein Glück ja gar nicht brauchte), ein anderer drehte mir mein Rad kurzerhand wieder so zurecht, dass ich es nach Hause schieben konnte (statt es zu tragen) und zeigte mir, wie ich es zuhause wieder ganz in Ordnung bringen konnte. Zwei weitere fragten mich, ob ich sonst noch Hilfe mit dem Rad bräuchte, und sprachen mir zu, gut auf mich aufzupassen. Jeder war unglaublich nett und hilfsbereit zu mir. 
Trotz dessen, dass ich unverantwortlich gehandelt hatte (ich wusste ja, dass meine Aktion riskant war), wurde ich von Gott völlig umsorgt. Mein Gebet wurde also erhört, wenn auch anders als gedacht. Was für ein Grund, dankbar zu sein!

Liebe Grüße von eurer Leah Israel

Challenge: Versuche, eine dankbare Perspektive auf Dinge zu finden, die auf den ersten Blick weniger schön erscheinen.

 

 

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